Länge: 205 km | Höhenmeter: 3400 m | Teilnehmer: 11 | Sieger: Markus Illmann | Ø 27,2 km/h
Die Erzgebirgstour 2008 begann am Samstag, den 16. August beim Forsthaus Poppenwald und endete am 19. Oktober in Alberoda.
Die Gesamtstreckenlänge betrug 205 Kilometer. Der Prolog am Forsthaus Poppenwald sorgte gleich für eine Überraschung. Christian Schott, Tourletzter aus dem Vorjahr, gewann den Prolog vor Markus Illmann und Kevin Kuhnt. Beachtenswert war seine starke Leistung, obwohl er eine Woche vor dem Tourauftakt mit 60 km/h einen schweren Sturz auf einer Trainingsfahrt erleiden musste. Auf dem ersten Teilstück der Rundfahrt 2008 schlug die große Stunde von Kevin Kuhnt, der bei einer dreiköpfigen Spitzengruppe die besten Beine hatte und die Etappe grandios im Sprint gewann. Der Drittplatzierte aus dem Vorjahr setzte ein erstes Zeichen in Richtung Gesamtwertung. Zum großen Massensprint kam es auf der 2. Etappe. Christian Schott, der den Prolog gewann, präsentierte sich auf dieser Etappe in bestechender Form und sicherte sich seinen zweiten Touretappenerfolg.
Auf dem anschließenden Teamzeitfahren gelang dem Team Aue – Schwarzenberg ein wichtiger Sieg in Richtung Mannschaftswertung. Teamkapitän Michael Hosang hatte bis dato ein tolles Team geformt und zeigte keine Schwächen. Auf der 4. Etappe attackierten gleich mehrere Fahrer. Thomas Heinemann, Martin Illmann und Adrian Scholz versuchten sich vom Peloton zu lösen. Das Fahrerfeld ließ gewähren, bis Martin Lohse das Tempo verschärfte und die Ausreißer Tribut zollen mussten. Vor dem Zielsprint teilte sich das Fahrerfeld in mehrere Gruppen auf. Illmann attackierte zum richtigen Moment, kam in den Genuss des Windschattens von Georg Breitfeld und konnte seinen ersten Etappensieg 2008 einfahren. Die letzte Überführungsetappe in Richtung Mittelgebirge sorgte für viele Furore. Nach einer bisher schwachen Leistung gelang Adrian Scholz auf der 5. Etappe ein Ausreißersieg. Dieser Etappensieg sollte jedoch für Scholz nicht der Letzte sein. Kevin Kuhnt konnte krankheitsbedingt nicht zur 6. Etappe antreten. Die anderen 10 Fahrer versuchten den Hartensteiner Berg mit anschließender Bergankunft in Oberpfannenstil zu stürmen. Vor allem Michael Hosang präsentierte sich in einer guten Form bis zum Schlussanstieg nach Oberpfannenstil. Bei diesem finalen Anstieg hatte die Stunde von Georg Breitfeld geschlagen. Nachdem Illmann und Breitfeld sich absetzen konnten, konnte er den völlig zermürbten Markus Illmann ca. 1500 Meter vor dem Ziel stehen lassen und landete einen wichtigen Tageserfolg in Richtung Gesamtwertung. Nach dieser Etappe stellte sich heraus, dass vermutlich nur Illmann und Breitfeld um den Tourgesamtsieg fahren werden. Martin Lohse und Christian Schott präsentierten sich gut, aber nicht gut genug um eine entscheidende Rolle für die Fahrerwertung zu spielen. Auf der anschließenden Mittelgebirgsetappe waren alle Fahrer wieder vollzählig. Breitfeld konnte keine Vorentscheidung in Richtung Gesamtwertung treffen, da Illmann sich in einer besseren Form präsentieren konnte. Illmann gewann sogar die Etappe und konnte noch einmal vor der anschließenden Königsetappe einige Sekunden aufgrund einer Zeitgutschrift gewinnen. Eine starke 7. Etappe fuhr Johannes Reinboth, der bis dato eher dem Fahrerfeld hinterher fuhr. Er belegte den 9. Platz! Die Königsetappe zum legendären Fichtelberg schien sich zum Chaosrennen zu kristallisieren. Nachdem Scholz, Reinboth, Vogel und Lohse vom Etappenverlauf abkamen, kam es noch bitterer für Michael Hosang, der einen Defekt an seinem Tourrad erlitt. Nachdem die Tourleitung zum Fairplay an der Verpflegungsstelle aufrief, konnten sich die Fahrer nun wieder dem Renngeschehen widmen. Adrian Scholz gelang es über zwei Minuten vor dem Peloton bis zum 13 Kilometer langen Schlussanstieg zum Fichtelberg herauszufahren. Christian Schott hielt das Tempo bis Tellerhäuser hoch. Vogel, Lohse, Kuhnt, Hosang, Reinboth, Heinemann und Martin Illmann mussten nacheinander abreißen lassen, so dass sich lediglich Breitfeld, Illmann und Schott auf dem Weg begaben, Scholz den Etappensieg streitig zu machen. Doch am Ende reichte es für die Verfolger nicht. Adrian Scholz gelang es 16 Sekunden bis ins Ziel zu retten und gewann als erster Fahrer in der Geschichte die Etappe zum legendären Fichtelberg. Hochachtungsvoll ist zu nennen, dass alle 11 Fahrer Gesund und Munter ins Ziel ankamen und kein Fahrer aussteigen musste.Auf der anschließenden vorletzten Etappe, dem Einzelzeitfahren, war es nun soweit. Nur ein Fahrer kann die Tour 2008 gewinnen. Markus Illmann verlor im Kampf gegen die Uhr auf Georg Breitfeld keine Zeit und sicherte sich neben den dritten Toursieg auch den dritten Tageserfolg bei der Rundfahrt 2008. Platz 2 ging somit an Georg Breitfeld, der gleichzeitig der beste Nachwuchsfahrer wurde. Überraschend belegte Christian Schott den dritten Platz bei der Rundfahrt 2008 und konnte seine Debakeltour aus dem Vorjahr vergessen machen. Die Schlussetappe auf der bekanntesten Straße im Erzgebirge gewann der Auer Sebastian Vogel. Wie erwartet spitzte sich das Rennen erst ab Ortseingang Alberoda zu, wo zahlreiche Fahrer wie Adrian Scholz und Kevin Kuhnt die Tempoarbeit verrichteten. Sebastian Vogel nutze 2000 Meter vor dem Ziel seine Chance zu attackieren und konnte im Sprint knapp vor Michael Hosang den Sieg nach Hause fahren.
ENDERGEBNIS / FAHRERWERTUNG IN ZEIT
RANG | NAME | ZEIT |
1 | Markus Illmann | 6h 54′ 37″ |
2 | Georg Breitfeld | + 01’21“ |
3 | Christian Schott | + 04’28“ |
4 | Sebastian Vogel | + 08’35“ |
5 | Martin Lohse | + 15’44“ |
6 | Kevin Kuhnt | + 16’49“ |
7 | Michael Hosang | + 18’09“ |
8 | Adrian Scholz | + 29’08“ |
9 | Martin Illmann | + 46’08“ |
10 | Thomas Heinemann | + 54’11“ |
11 | Johannes Reinboth | + 1h 29’09“ |
ENDERGEBNIS / TEAMWERTUNG IN PUNKTEN
RANG | TEAM | ZEIT |
1 | Aue-Schwarzenberg | 21h 33′ 04″ |
2 | Sachsen | + 51’49“ |
3 | Erzgebirge | + 1h 30’29“ |